Gebäudeparkmodell SIA Effizienzpfad Energie Dienstleistungs- und Wohngebäude
Abstract
Das Projekt verfolgte die Zielsetzung, Grundlagen zur Überarbeitung des SIA-Effizienzpfad im Hinblick auf die Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft per 2050 zu ermitteln.
Ziel der Untersuchung war eine Aussage darüber, ob und unter welchen Bedingungen auf die Bereiche Wohnen, Schulen und Büro herunter gebrochenen Ziele erreicht werden können.
Bewertungskriterien sind die spezifische Dauerleistung in Primärenergie sowie die spezifischen Treibhausgasemissionen. Die Projektergebnisse sollen damit dem SIA eine Grundlage für die
geplante Erneuerung des SIA-Effizienzpfades liefern. Zur Beantwortung der angestrebten Ziele wurde ein bottom-up Modell entwickelt, mit welchem die End- und Primärenergienachfrage, je separat
für die erwähnten Gebäudetypen sowie die einzelnen Energieanwendungen abgebildet wurde. Hierzu wurden Annahmen bzgl. der Entwicklung der wichtigsten physikalischen Treiber sowie der
Energieeffizienz von Neubauten, Gebäudeerneuerungen, Gebäudetechnik und weiteren Energieanwendungen dieser Gebäudetypen getroffen. Es wurden zwei grundsätzliche Szenarien entwickelt: ein
ambitioniertes Effizienz-Szenario wurde mit einem Referenz-Szenario, welches die aktuelle und absehbare Energiepolitik bein-haltet, verglichen. In Bezug auf die Stromerzeugung wurden die drei
BFE-Szenario-Varianten I b: „Weiter wie bisher – Nuklear und fossil-zentral―, IV a: „Weg zur 2000 Watt-Gesellschaft – Nuklear― und IV e: „Weg zur 2000 Watt-Gesellschaft – Erneuerbare
Energien― verwendet, um den Einfluss des Stromerzeugungsmixes auf die Ergebnisse aufzuzeigen. Dabei zeigte sich, dass der Einfluss des Stromerzeugungsmixes im Effizienz-Szenario relativ
gering ist, da bei reduzierter Stromnachfrage die wenig treibhausgasintensive und effiziente Herstellung per Wasserkraft einen grossen Anteil am Strommix hat. Die Ergebnisse der Studie
zeigen, dass die Zielsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft bei den getroffenen Annahmen nicht ganz erreicht wird: die relativen Zielsetzungen der pro Kopf-Bemessungsgrössen totale Primärenergie
(-44%), nicht-erneuerbare Primärenergie (-66%) und Treibhausgas-Emissionen je (-77%) werden im Jahr 2050 noch um je 5 bis 7%-Punkte überschritten. Bei der totalen Primärenergie pro Kopf wird
bei den Wohngebäuden eine Reduktion von 36% erreicht und bei den Büro- und Schulgebäuden eine solche von 39%. Bei der nicht-erneuerbaren Primärenergie wird eine Reduktion von 61% erreicht und
bei den Treibhausgasemissionen pro Kopf wird eine solche von 70%. Auf eine Zielverfehlung im Gesamten deutet auch der Umstand hin, dass im Effizienz-Szenario die Emissionen des
Wohngebäudesektors bereits rund 40% des Gesamtziels von 2 t CO2-äq./P betragen. Hierbei ist in weiteren Arbeiten zu prüfen, ob diese Grössenordnung nicht zu hoch ist, um mit weiteren
Reduktionen in anderen Sektoren das Gesamtziel erreichen zu können. Beim Effizienz-Szenario wurde nicht der gesamte Spielraum ausgenützt. Aus dem (knappen) Verfehlen der proportionalen Ziele
wird beim derzeitigen Erkenntnisstand deshalb keine Anpassung der Zielwerte abgeleitet, sondern die Forderung nach dem Konzipieren eines Ziel-orientierten Szenarios, um damit den
erforderlichen Handlungsbedarf aufzeigen zu können. Show more
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