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Date
2009Type
- Report
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Abstract
Die Interphone-Studie ist eine international angelegte Studie über den möglichen Zusammenhang zwischen Handynut-zung und dem Risiko, an einem Tumor im Kopfbereich zu erkranken. Die Studie wurde durch die EU, die Industrie und nationale Stellen der beteiligten 13 Länder finanziert und von der WHO koordiniert. Es handelt sich um die bis-lang aufwändigste Forschungsarbeit zum Thema. Untersucht wurden insgesamt etwa 6500 Patienten, die an einem der folgenden 4 Tumoren erkrankten: Hirnhauttumor, Hirngewebstumor, Hörnervtumor oder Ohrspeicheldrüsentumor. Ihr Mobiltelefongebrauch in der Vergangenheit wurde verglichen mit der Handynutzung von etwa gleich vielen Kontrollpersonen. Diese litten nicht an Tumoren und waren bezüglich Alter, Geschlecht und anderen Faktoren vergleichbar mit den Tumorpatienten. Es interessierte, ob die Er-krankten das Telefon intensiver nutzten als die Kontrollen. Falls ja, könnte die Handynutzung als Hinweis auf eine Ri-sikoerhöhung interpretiert werden. Bisher liegen erst die Resultate aus Länderstudien vor. Die Gesamtanalyse aller Daten ist noch nicht publiziert worden. Die vorläufigen Hauptergebnisse: (i) Keine Risikoerhöhungen, wenn die Fälle insgesamt ausgewertet werden. (ii) Kei-ne Risikoerhöhungen bei Nutzungszeiten von weniger als 10 Jahren. (iii) Bei Langzeitnutzung von mehr als 10 Jahren Hinweise auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko für Hörnervtumoren sowie Hirngewebstumoren. Aufgrund der ver-gleichsweise kleinen Fallzahlen von Langzeitnutzern sind diese Ergebnisse aber statistisch nicht genügend aussage-kräftig. Für gültige Aussagen muss die Gesamtanalyse mit deutlich mehr Fällen abgewartet werden. (iv) Dasselbe trifft auf die Befunde der seitengetrennten Analysen zu. In diesen Auswertungen wird der Ort der Tumoren im Verhältnis zum Ort (Seite) des üblichen Telefongebrauchs analysiert. Die Länderstudien geben Hinweise darauf, dass das Risiko auf der Seite, wo üblicherweise telefoniert wird, höher ist als auf der Gegenseite. Die meisten Ergebnisse sind aller-dings auch hier statistisch nicht signifikant. Erst die Resultate der Gesamtanalyse dürften aussagekräftig sein. (v) Die Länderdaten zum (bösartigen) Ohrspeicheldrüsentumor sind wegen der wenigen Langzeitnutzer nicht interpretierbar. Show more
Publication status
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Forschungsstiftung Mobilkommunikation, ETHOrganisational unit
03472 - Professur für Feldtheorie (ehemalig)
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